Ob Profi- oder Hobbysportler – wer eine Sportverletzung hat, für den kann ein Sportarzt der richtige Ansprechpartner sein. Doch wann ist der Besuch bei dem Spezialisten wirklich sinnvoll und was gehört zu einer sportmedizinischen Untersuchung alles dazu?
Was macht ein Sportarzt?
Bei dem Begriff Sportarzt denken die meisten an Sportvereine und Profisportler. Tatsächlich betreut ein solcher Arzt oftmals Vereinsmannschaften oder Leistungssportler im Profisport. Dabei nimmt der Mediziner unter anderem regelmäßig Belastungs-EKGs vor, die die allgemeine Leistungsfähigkeit und mögliche Vorerkrankungen oder Verletzungen untersucht. Bei einer Sportverletzung ist die Behandlung durch einen spezialisierten Facharzt von Vorteil, da dieser umfangreiche Kenntnisse zu vorbeugenden Maßnahmen gegen eine erneute Verletzung besitzt.
Unabhängig davon, ob ein Sportarzt für einen Verein, in einer Praxis oder einem Krankenhaus tätig ist, behandelt er ausschließlich Sportverletzungen und berät bei Fragen der Vorbeugung und Rehabilitation. Ein Sportmediziner kann aber auch im Bereich der Forschung oder Lehre tätig sein. Hier erforscht er verschiedene Sportverletzungen, wie sie entstehen und welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind. Weiterhin befasst er sich insbesondere mit weiteren positiven und negativen Auswirkungen von intensiver sportlicher Betätigung auf den menschlichen Körper.
Wann ist ein Besuch beim Sportarzt sinnvoll?
Nicht jede Verletzung erfordert die Behandlung durch einen spezialisierten Sportmediziner. Grundsätzlich ist dieser bei einem Sportunfall jedoch ein guter Ansprechpartner. Insbesondere akute oder typische Sportverletzungen kann er effektiv behandeln. Dazu zählen unter anderem:
- Akute Sportunfälle
- Ermüdungsfrakturen
- Tennisarm oder -ellenbogen
- Läuferknie
- Skidaumen
Die PECH-Regel – So hilfst du dir selbst!
Bleiben die Beschwerden akut, dann ist ein Besuch beim Arzt unerlässlich. Bei leichten Verletzungen oder für die allgemeine Vorbeugung von Beschwerden, kann der Sportler selbst aber auch einiges tun. Die PECH-Regel gibt für die Behandlung von Verletzungen einen guten Hinweis. Die Abkürzung PECH steht für:
- Pause: Das verletzte Körperteil ist ruhig zu stellen, das Training zu unterbrechen beziehungsweise zu beenden.
- Eis: Die betroffene Stelle ist zu kühlen, um eine Schwellung zu verhindern. Dabei darf das Eis niemals direkt auf der Haut liegen, da sonst Erfrierungen auftreten können.
- Compression: Einen Druckverband auflegen, um Blutungen und die Bildung von Blutergüssen zu reduzieren.
- Hochlagern: Das verletzte Körperteil ist idealerweise über Herzhöhe zu lagern, da so das Blut besser zurückfließen und die betroffene Stelle abschwellen kann.
Ob ein Arztbesuch nötig ist, hängt vom weiteren Verlauf und der Schwere der Verletzung ab. Wenn nach einiger Zeit der Anwendung der PECH-Regel keine Besserung eintritt, ist der Arzt in jedem Fall zu kontaktieren. Gleiches gilt bei starken Schmerzen oder Blutungen.
Zur Vorbeugung von Verletzungen sollte der Sportler außerdem jederzeit auf seinen Körper hören und diesem regelmäßig Ruhepausen gönnen. Zur Unterstützung der Regeneration empfiehlt sich das Tragen von Kompressionskleidung. Grundsätzlich solltest du es bei einem Leistungsanstieg oder beim Wiedereinstieg nach einer längeren Trainingspause nicht zu schnell angehen lassen.
Was beinhaltet eine sportmedizinische Untersuchung?
Die sportmedizinische Untersuchung darf nur ein Arzt mit dem Zusatz Sportmedizin durchführen. Diese spezielle Untersuchung unterstützt den Sportler, seine individuelle Belastungsfähigkeit festzustellen. Auf diese Weise lassen sich insbesondere Überlastungen verhindern. Inhalte der sportmedizinischen Untersuchung sind in der Regel:
- Anamnese: Feststellen des Ist-Zustands, der Krankengeschichte und der Risikofaktoren
- Ganzkörperuntersuchung
- Ruhe-EKG
- Belastungs-EKG
- Lungenfunktionstest
- Besprechung mit dem Arzt
Diese Untersuchung soll dem Patienten ermöglichen, möglichst gesund Sport zu treiben. Wer lange keinen Sport gemacht hat, sollte sich vor Trainingseinstieg untersuchen lassen, um Überlastungen oder andere Verletzungen zu vermeiden. Grundsätzlich ist diese Untersuchung aber auch für aktive Sportler interessant, die wissen wollen, ob eine Trainingssteigerung empfehlenswert ist und wie der Körper die Belastung aufnimmt. Einige Krankenkassen übernehmen einen Teil oder sogar die vollen Kosten der sportmedizinischen Untersuchung. Du solltest dich also vorab informieren, ob deine Krankenkasse den Sportarzt bezahlt.